Clematis Arabella macht die Staudenclematis bekannt
Seit Barry Fretwell Anfang der 1990-er Jahre die Clematis Arabella gezüchtet und in den Markt eingeführt hat, hat diese Clematis weltweit einen wahren Siegeszug angetreten. Sie dürfte wahrscheinlich die bekannteste und beliebteste Staudenclematis überhaupt sein. Was macht wohl den Erfolg von Arabella aus?
Nun, diese Pflanze hat ganz einfach Charme! Die Blüten sind nicht allzu groß. Wirken jedoch besonders harmonisch und natürlich. Zur Hauptblütezeit ist sie übersät mit Blüten. Durch das leichte Farbspiel der Blüten entsteht ein sehr lebendiger Eindruck. Hinzu kommt eine extrem lange Blütezeit. Der Schwerpunkt der Blüte liegt im Juni und Juli. Anschließend zeigt sie bis weit in den September hinein immer wieder Farbe.
Wie alle anderen Staudenclematis ist sie sehr winterhart. Sie wird bodennah zurückgeschnitten und treibt von Jahr zu Jahr mit mehr Trieben aus. Krankheiten kennt sie nicht. Dadurch ist sie natürlich einfach zu pflegen. Auch Anfänger kommen bestens mit ihr zurecht. Viele Gründe also, sich Arabella in den Garten zu holen.
Arabella hat eine „Doppelgängerin“, die noch nicht so bekannt ist. Es handelt sich um die Sorte Juuli. Lesen Sie in unserem Beitrag über Juuli, wo die Unterschiede zwischen beiden liegen.
Wuchsverhalten von Clematis Arabella
Arabella gehört zur Integrifolia-Gruppe und damit zu den Staudenclematis. Die Vertreter dieser Gruppe sind keine Kletterpflanzen. Sie entwickeln keine Blattstielranken mit denen sie sich festhalten können. Vielmehr brauchen sie entweder einen Partner, an den sie sich anlehnen können oder sie müssen angebunden werden. Wird sie nicht angebunden, wandern ihre Triebe am Boden entlang, bis sie einen Strauch oder ähnliches finden, auf den sie sich stützen können. Mit 120 bis 150 cm wird sie nicht allzu groß.
Blüte
Die Knospen stehen meist aufrecht. Die Blüte öffnet sich tulpenförmig und weitet sich immer mehr bis zu einer Schalenblüte mit vier bis sechs Blütenblättern. Dabei verändert sich ihre Farbe von einem dunklen lila-blau bis zu einem hellem Jeansblau. Mit ca. 6 bis 8 Zentimetern gehören sie zu den mittelgroßen Clematisblüten. Cremeweiße Staubblätter bilden eine schönen Kontrast zu den etwas lückig angeordneten Blütenblättern
Rückschnitt und Pflege
Wie oben schon kurz erwähnt, ist Arabella sehr pflegeleicht. Der Rückschnitt erfolgt im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr bodennah. Im Frühjahr treiben frische Triebe direkt aus dem Boden aus. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem die Clematis gedüngt wird. Soll sie an einem Rankgitter wachsen, ist vor allem in der Hauptwachstumszeit – im April und Mai – darauf zu achten, dass die Triebe regelmäßig angebunden werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie abknicken.
Eventuell kann man Arabella nach der ersten Blütenwelle im Juli stark zurückschneiden. Die frischen Triebe blühen dann ca. 6 Wochen später nochmals. In diesem Fall sollte man nochmals eine Nachdüngung durchführen.
Gestaltungsideen für Clematis Arabella
Da sie nicht allzu groß wird, eignet sich Arabella insbesondere für die mittleren Bereiche in gemischten Rabatten. Idealerweise wird sie an eine Rose oder einen kleinen Strauch gepflanzt, in die sie hineinwachsen Imkann. Oder man bindet sie an einem Obelisken fest.
Wie andere Staudenclematis auch, eignet sich Arabella sehr gut als Bodendecker. Sehr schön wirkt sie auch, wenn man sie auf eine Mauerkrone pflanzt und die Triebe nach unten über die Mauer wachsen lässt.
Wählt man ein ausreichend großes Pflanzgefäß, ist Arabella auch gut für die Topfbepflanzung geeignet. Man kann beispielsweise verschiedene Sorten von Staudenclematis zusammen pflanzen und an einem kleinen Obelisken nach oben leiten. Oder man setzt die Clematis Arabella an den Topfrand, so dass sie kaskadenartig nach unten wächst. In die Mitte des Topfes sollte man dann eine buschig wachsende Pflanze setzen, die die holzigen Triebe von Arabella im oberen Bereich verdeckt. Im Hochsommer schneidet man die überhängende Clematis stark zurück, weil sie ansonsten für den Topf zu lange wird.
Clematis Arabella als Schnittblume
Arabella eignet sich sehr gut als Schnittblume. Da die Triebe sich wegen der fehlenden Blattstielranken sich nicht an den Pflanzpartnern „festhalten“, kann man sie gut schneiden. Die Blüten halten recht lang in der Vase.
Man kann entweder die kurzen Seitentriebe schneiden und sie in kompakte runde Sträuße einbinden, wie die folgenden Beispiele mit Rosenpartnern zeigen:
Benutzt man Steckschaum, reicht es auch aus, wenn man kurze Clematistriebe verwendet:
Oder man bindet die kurzen Triebe zu einem Kranz. Aufgehängt bleibt dieser Kranz nur kurze Zeit frisch. In einer flachen Schale mit Wasser hält er etwas länger.
Arabella bietet auch längere Triebe, die sich gut zu lockeren Stäußen binden lassen: