Clematis viticella ‚Rubra‘

Clematis viticella ‚Rubra‘ – eine ideale Clematis für Anfänger

Clematis viticella ‘Rubra’
Clematis viticella ‘Rubra’ ist auch für Anfänger geeignet

 

Die Clematis viticella ‚Rubra‘ ist eine ideale Sorte für Anfänger. Auch Gärtner, die bisher schlechte Erfahrungen mit Clematis gemacht haben, kommen mit ihr gut zurecht. Denn sie ist sehr einfach in der Pflege und im Schnitt. Vor allem ist sie völlig unempfindlich gegen die Clematiswelke. Die Winterhärte ist ebenfalls herausragend. Alles in allem also eine sehr robuste Pflanze. Deshalb hat die International Clematis Society diese Clematis auf die Liste der „Clematis for Beginners“ gesetzt.

 

Wuchsverhalten und Blüte

Clematis viticella ‘Rubra’: Die dunkelroten Blüten haben eine weiße Mitte
Die dunkelroten Blüten haben eine weiße Mitte

‚Rubra‘ zählt zu den laubabwerfenden, kletternden Clematis. Sie wächst zwischen 2,5 und 3,5 Metern pro Saison. Die Blütezeit erstreckt sich über mehrere Wochen zwischen Juli und Anfang September.

Die dunkelroten Blüten sind mit 5 – 6 cm mittelgroß. Dabei changiert der Farbton je nach Lichteinfall.  So zeigt er sich mal blau angehaucht und mal in einem samtigen Weinrot. Der weiße Grund in der Blütenmitte ist bei den einzelnen Blüten unterschiedlich stark ausgeprägt. Davon heben sich die dunkelbraunen Staubbeutel und die grünen Staubfäden ab. Vier bis fünf Blütenblätter formen eine Blüte. Ihre Enden sind leicht zurück gebogen. Die Knospen hängen nach unten und richten sich im Aufblühen langsam auf. 

Clematis viticella 'Rubra': Die weinroten Blüten haben eine helle Mitte
Im sanften Licht nehmen die Blüten einen warmen, samtigroten Farbton an.

Schnitt und Pflege

‚Rubra‘ gehört zu den Clematis, die an den einjährigen Trieben blühen. Folglich wird sie jedes Jahr sehr stark zurückgeschnitten. Das bedeutet man schneidet sie spät im Jahr (November/Dezember)  oder im zeitigen Frühjahr (Februar/März) bis auf 20 bis 50 cm zurück. Selbst einen fast bodennahen Schnitt nimmt sie nicht übel.

Clematis viticella 'Rubra' und Rose ‘Uetersens Rosenprinzessin’
In Kombination mit der Rose ‚Uetersens Rosenprinzessin‘

Gedüngt wird im Frühjahr nach dem Rückschnitt. Erfolgt ein Rückschnitt im Sommer, ist eine nochmalige Düngergabe sinnvoll. Ebenso Wassergaben bei trockenem Wetter. Denn bei Trockenheit stockt das Wachstum der Clematis.

Während der Hauptwachstumszeit im April und Mai ist wichtig, der Clematis regelmäßig den richtigen Weg zu weisen. Das bedeutet, die Triebe müssen am Klettergerüst verteilt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich ein unentwirrbares Durcheinander entwickelt. 

Lilien- und Clematisblüte im Juli
Lilien- und Clematisblüte im Juli

Chelsea-Chop für Clematis

Clematis viticella 'Rubra' zur zweiten Rosenblüte im September
Clematis ‚Rubra‘ zur zweiten Rosenblüte im September

Haben Sie schon mal etwas vom „Chelsea-Chop“ gehört? Für einige spätblühende Stauden, wie Astern oder Phlox empfiehlt man einen Rückschnitt der Pflanzen Mitte Mai um etwa ein Drittel. Dadurch wird die Standfestigkeit der Pflanze erhöht. Und die Blütezeit verschiebt sich um ein paar Wochen nach hinten. Schneidet man nur einen Teil der Triebe, so lässt sich dadurch die gesamte Blütezeit verlängern. Benannt ist diese Technik nach der berühmten Chelsea Flower Show in London. Sie findet nämlich jährlich in der zweiten Maihälfte statt. 

Die Clematis ‚Rubra‘ reagiert ebenfalls sehr gut auf Schnittvariationen. Bei einem Chelsea-Chop verlagert sich die Blütezeit auf August/September und fällt damit mit der zweiten Rosenblüte zusammen. Ohne Rückschnitt wird die Clematis meist in der Ruhepause der Rosen blühen. 

Schneidet man dagegen die Clematis nach der Hauptblüte im August zurück, kann man mit einer Nachblüte im Herbst rechnen. Hier muss natürlich mit etwas Dünger und einer Wassergabe die Produktion nochmals angeregt werden.

Clematis viticella 'Rubra'
Die hängenden Knospen richten sich beim Aufblühen auf.

‚Rubra‘ und ‚Kermesina‘

Clematis Prince Charles, Etoile Violette und Rubra
Clematis Prince Charles, Etoile Violette und Rubra

Die Clematis ‚Kermesina‘ sieht genauso aus wie die Clematis ‚Rubra‘. Manche Autoren und auch Clematishändler behandeln sie wie ein und die selbe Pflanze. Andere sind der Meinung, es wären zwei verschiedene Pflanzen. In einem großen botanischen Werk dem Stirpium Historiae Pemptades IV aus dem Jahre 1583 wurde bereits die Clematis viticella Rubra erwähnt. Dagegen wurde ‚Kermesina‘ 1883 von dem französichen Züchter Lemoine eingeführt.

Ich kann leider nicht beurteilen, ob es sich nun um die gleiche Pflanze handelt oder nicht. Allerdings dürfte es doch bei den heutigen Möglichkeiten der Genanalyse keine Schwierigkeit sein, das festzustellen.

 

Clematis ‚Rubra‘ als Schnittblume

‚Rubra eignet sich gut sich sowohl für kurz gebundene Sträuße als auch als rankendes Element in üppigen Sträußen.

Strauß mit Clematis Rubra und Rose de Molinard
Kurz gebundener Strauß mit Rose de Molinard
Strauß mit Clematis viticella Rubra und Dahlie Lavender Perfection
Spätsommerlich mit Dahlie Lavender Perfection
trauß mit Clematis viticella 'Rubra' und Dahlien
Im Strauß mit Dahlien

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