Die Clematis integrifolia ‘Juuli’ ist ein Zögling des Züchterehepaars Uno und Aili Kivistik aus Estland. Die Kivistik-Baumschule befindet sich am 58. Breitengrad und ist bekannt für ihre besonders winterharten Züchtungen. Es lohnt sich einmal einen Blick auf die Webseite der Firma zu werfen, die als Familienbetrieb von der Familie Kivistik geführt wird. Man erfährt hier einiges darüber, wie man Clematis im rauen Klima am besten behandelt. Laut Auskunft von Agnes Kivistik, der Enkeltochter der Züchter, bedeutet der Name ‘Juuli’ auf deutsch ‘Juli’. Die Clematis erhielt diesen Namen, weil sie in ihrer Heimat im Juli schon reichlich blüht, was für estnische Verhältnisse sehr früh ist. Auf deutsche Verhältnisse bezogen, hätte diese Clematis m. E. sogar den Namen ‘Juni’ oder sogar ‘Mai’ verdient. Nein ernsthaft, selbst auf der Schwäbischen Alb, wo die Blütezeit mindestens zwei bis drei Wochen nach hinten verschoben ist, blüht ‘Juuli’ ab Juni überreich.
Den ganzen Sommer über bis in den September hinein bringt Clematis integrifolia ‘Juuli’ immer wieder ihre hell-lavendelfarbenen Blüten hervor. Der Mittelstreifen ist etwas dunkler gefärbt. Die nickenden Knospen richten sich beim Aufblühen auf und sind dann leicht hängend bis seitlich aufgerichtet. Eine einzelne Blüten hat meist sechs Blütenblätter, die auf eine abgerundete Spitze zulaufen und am Ende leicht zurückgebogen sind. Die Blütenblätter sind lückig angeordnet. Cremig-gelbe Staubgefäße komplettieren das Ganze.
Die Blüten sitzen an relativ langen Stängeln und halten lange in der Vase. Somit ist Clematis integrifolia ‘Juuli’ eine hervorragende Schnittblume.
Als Staudenclematis bildet ‘Juuli’ keine Blattstielranken aus und muss an einem Klettergerüst angebunden werden. Alternativ lässt man sie in einen Strauch wachsen, wo sie sich anlehnen kann. Die Kombination mit Strauchrosen ist ideal, weil sie meist mit den Rosen anfängt zu blühen und weiterblüht, wenn die Rose eine Pause einlegt – oftmals sogar bis zur zweiten Blüte der Rose. Durch ihr Wuchsverhalten eignet sich ‘Juuli’ hervorragend als Bodendecker. Wenn die Clematis ohne Klettergerüst über den Boden ausgebreitet wächst, muss man halt besonderes Augenmerk auf die Schnecken richten, denen die frischen Triebe hervorragend munden. Im Topf gepflanzt bietet ‘Juuli’ einen lang anhaltenen Blütenfor für Terrasse oder Balkon.
Clematis Juuli im Vergleich zu Clematis Arabella
‘Juuli’ sieht einer anderen Clematis zum Verwechseln ähnlich. Es handelt sich um ‘Arabella’, die in Deutschland wesentlich bekannter ist und sich bei den Gärtnern großer Beliebtheit erfreut. Beide haben ähnliche Blütenformen und -farben und überzeugen durch eine unglaubliche Blütenfülle. Ich habe folgende Unterschiede zwischen den beiden festgestellt:
|
Juuli |
Arabella |
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| Wuchshöhe |
150 – 180 cm |
120 – 150 cm |
| Blütezeit |
Mai/Juni bis September |
Juni bis September |
| Blütenfarbe |
mehr Blau-Anteil |
mehr Lila-Anteil |
| Knospen |
meist nickend |
meist aufrecht |
| Staubgefäße |
gelblich |
cremig-weiß |
Die beiden folgenden Bilder zeigen ‘Juuli’ und ‘Arabella’ im direkten Vergleich:
Eine Entscheidung zwischen beiden fällt sehr schwer. Am besten, Sie nehmen gleich beide.
Ein großer Fan der Clematis ‘Juuli’ ist auch Deborah Hardwick, eine ausgewiesene Clematis-Kennerin aus den USA. Hier finden Sie ihre lesenswerte Beschreibung dieser Sorte.