Dahlien – die Einteilung der Sorten
Dahlien sind ursprünglich in Zentralamerika beheimatet, wo sie staudig wachsen. Sie sind sehr frostempfindlich. Deshalb müssen sie in unserem Klima im Herbst ausgegraben und frostfrei gelagert werden. Die Fülle an Farben und Formen ist faszinierend. Jedes Jahr kommen neue Züchtungen hinzu.
Entsprechend ihrer Blütenform teilt man sie in verschiedene Klassen ein: Seerosen-, Pompon-, Kaktus-, Halskrausen-, Anemonenblütige- oder Hirschgeweihdahlien. Insgesamt gibt es in Deutschland 13 Klassen. Darunter auch einfache oder halbgefüllte Blüten. Die Farbpalette lässt auch keine Wünsche übrig: von Weiß, Gelb, Orange, Rosa über Rot bis zu sehr dunklem Schwarzrot. Lediglich die blaue Farbe fehlt. Auch mehrfarbige, geflammte oder marmorierte Blüten bezaubern die Liebhaber.
Pflanzung
Dahlien wollen einen sonnigen, nährstoffreichen und nicht zu trockenen Standort. Zwei Wochen vor den letzten Frösten können die kälteempfindlichen Knollen in die Erde. In den meisten Gegenden ist das Ende April. Vorab wird etwas Kompost untergemischt. Dann setzt man die Knollen so ein, dass sie drei Finger breit mit Erde bedeckt sein.
Der Pflanzabstand orientiert sich an der Höhe der Pflanze. Bei niedrigwachsenden Dahlien reichen 50 cm. Höherwachsende Sorten benötigen dagegen ca. 100 cm. Gerade bei höheren Sorten oder solchen mit großen Blüten ist eine Stütze unabdingbar. Sinnvollerweise schlägt man diese gleich bei der Pflanzung ein.
Wer seinen Schützlingen einen Wachstumsvorsprung geben möchte, kann sie ab März in Töpfe pflanzen. Diese stellt man bis zur Auspflanzung kühl aber frostfrei auf.
Pflege
Bei der richtigen Pflege blühen Dahlien vom Juli bis zum ersten Frost. Die lang andauernde Blüte entschädigt für den etwas höheren Pflegeaufwand.
Dahlien zählen zu den Leibspeisen der Schnecken. Ab dem Austrieb deshalb regelmäßig die Schnecken absammeln. Meine Dahlien mulche ich aus diesem Grund auch nicht. Denn der Mulch ist ein ideales Versteck für die Plagegeister. Als Sonnenanbeterinnen kommen sowieso sehr gut ohne Mulchschicht zurecht.
Für einen buschigen und kompakten Wuchs kann man die Pflanzen im Frühsommer pinzieren. Wenn die Triebe eine Höhe von ca. 50 cm erreicht haben, kappt man die Triebspitze bis zum ersten Augenpaar.
Wer Wert auf perfekte Schnittblumen legt, entfernt die Seitenknospen an den Trieben. Die verbleibende Blüte wird dann umso größer und der Stiel lässt sich besser für die Vase schneiden.
Hochleistungssport macht hungrig. Deshalb sind die Dauerblüher dankbar für regelmäßige Düngergaben. Zusätzlich ist das regelmäßige Ausputzen wichtig. Nur wenn die welken Blüten regelmäßig entfernt werden, gibt es Nachschub an frischen Blüten.
Überwintern
Mit dem ersten Frost erfrieren die Triebe der Dahlien. Sie werden sofort braun und unansehnlich. Jetzt ist der Zeitpunkt sie abzuschneiden. Bevor weitere Fröste kommen, die auch in den Boden dringen, müssen die Knollen aus dem Boden geholt werden. Anschließend stellt man sie zum Trocknen auf. Die überschüssige Erde wird abgeschüttelt. Am besten wäre es, man legt die Knollen in eine Kiste mit Sand in einen kühlen, aber frostfreien Raum. Alternativ kann man sie auch in Zeitungspapier wickeln. Über den Winter kontrolliert man mehrmals. Knollen mit fauligen Stellen müssen dabei entfernt werden.
Gestaltungsideen
In alten Bauerngärten fand man oft Dahlien, die am Rand der Gemüsebeete wachsen. Das sieht dekorativ aus und man hat immer frische Schnittblumen zur Hand. Verwendet man ungefüllte Dahlien, kann man zudem die für die Bestäubung wichtigen Insekten anlocken. Bienen lieben die freiliegenden Nektarquellen der einfachen Blüten.
In einem separaten Schnittblumenbeet setzt man die Knollen zur leichteren Bearbeitung in Reihen. An den Ecken des Beetes schlägt man Stützpfosten ein und befestigt daran Gitter. So können die Dahlien in die Stützen hineinwachsen. Im Herbst entfernt man die Knollen für die Überwinterung. An den freiwerdenden Platz kommen anschließend Tulpen oder andere Frühjahrsblüher.
Die südamerikanischen Schönheiten lassen sich auch gut in gemischte Beete integrieren. Bei der Neuanlage eines Staudenbeetes können die Knollenpflanzen als Lückenfüller für die ersten Jahre genutzt werden. Diejenigen, die den Aufwand nicht scheuen, können den gezielten Wechsel zwischen Dahlien und Frühjahrsblühern auch dauerhaft im Staudenbeet praktizieren.
Sogar für die Liebhaber moderner Gartengestaltung bietet das breite Angebot blühfreudige Schönheiten. Die zarten Blüten der orchideenblütigen Dahlien schweben grazil über Stauden oder Gräsern und ziehen viele Bienen und Schmetterlinge an.
Wer nur einen Balkon hat, muss auf Dahlien nicht verzichten. Die niedrigwachsenden Mignon-Dahlien eignen sich hervorragend für Töpfe. Doch auch andere Sorten, die nicht hoch werden fühlen sich im Topf bei ausreichender Dünger- und Wasserversorgung sehr wohl.